Der Gründer von ownCloud holte im Juni 2016 zum Befreiungsschlag aus: er gründete nextcloud, um alle features von ownCloud open source bereitzustellen. Das löste zuerst viele Fragezeichen, aber spätestens dann einen Sog aus, als das erste nextcloud release 5 Wochen vor der angekündigten Zeit, nämlich schon am 14. Juni veröffentlicht worden ist. Die Qualität passte und die Infrastruktur für die Entwickler war da, um rasch jene Features zu integrieren, die bisher nur den ownCloud Enterprise Kunden vorbehalten war, etwa die shibboleth Authentifizierung.

Die Zwei-Produkt Strategie bei ownCloud für Community und Enterprise Kunden war wohl eine Bedingung der Venture Capital Geber. Irgendwas muss man zurückhalten, um über Lizenzen Geld zu verdienen: diese Denkweise scheint bei Investoren nach wie vor weit verbreitet zu sein. Dass mit radikaler Offenheit die Kunden jedoch genauso kommen und Service Level Agreements haben wollen wissen wir aus anderen Projekten. Auch kolab hat im Jänner 2016 seine Zwei-Produkt Strategie aufgegeben, wobei kolab nie ein feature zurückgehalten hatte.

Für die fairkom Cloud Services haben wir im Juli ein upgrade auf owncloud 8.2 durchgeführt. Wir werden die Entwicklungen beobachten und gegebenenfalls auf nextcloud umsteigen. Spannend ist auf jeden Fall die Ankündigung, Collabora zu integrieren. Denn darauf warten wir schon lange: die Cloud Version von LibreOffice, mit der gemeinsam Dokumente im Netz bearbeitet werden können.

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